Bodenmais
Bodenmais

Bayerischer Wald

Arber

Silberberg

Bayern

Ferienwohnungen

Skischulen in Bodenmais

Bodenmais

Basisdaten

Bundesland:Bayern

Regierungsbezirk:Niederbayern

Landkreis:Regen

Koordinaten:49° 4? N, 13° 6? O Koordinaten: 49° 4? N, 13° 6? O

Höhe:689 m ü. NN

Fläche:45,28 km²

Einwohner:3330 (31. Dez. 2006)

Bevölkerungsdichte:74 Einwohner je km²

Postleitzahl:94249

Vorwahl:09924

Kfz-Kennzeichen:REG

Gemeindeschlüssel:09 2 76 117

Adresse der Gemeindeverwaltung:Markt Bodenmais Bahnhofstr. 56 94249 Bodenmais

Webpräsenz: www.bodenmais.de

Bürgermeister: Fritz Wühr (CSU)

* 1 Geographie

* 2 Geschichte

o 2.1 Einwohnerentwicklung

* 3 Politik

o 3.1 Wappen

* 4 Kultur und Sehenswürdigkeiten

* 5 Wirtschaft und Infrastruktur

o 5.1 Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

o 5.2 Bildung

o 5.3 Weblinks

Geographie

Bodenmais liegt im Bayerischen Wald und zwar südwestlich am Fuße des Großen Arbers, dem höchsten Berg in Bayern außerhalb der Alpen.

Geschichte

Blick auf Bodenmais

Der Bayerische Wald, inmitten des größten zusammenhängenden Waldgebirges Deutschlands liegend, findet in den Geschichtsbüchern schon früh Erwähnung. Gerodet wurde das Gebiet zuerst von Mönchen, dann von einigen wenigen Siedlern, die sich in dem „Urwaldgebiet“ niederließen. Der erste urkundliche Bericht über Bodenmais findet sich im Urbar der bayerischen Herzöge um das Jahr 1300, in dem vom „Item das Goldwerch ze Pabenmaiz“, berichtet wird. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurde in den Gruben bei Bodenmais, genannt „des Allmächtigen Gottes Gabe“, nach Silber gegraben, um 1485 erhielt der Ort vom bayerischen Herzog Albrecht IV. besondere Privilegien, durch den großen Freiheitsbrief von 1522 wurde der Ort zur „vollkommen gefreiten Bergstadt“ erhoben.

Nachdem die Gewinnung von Edelmetallen zurückging, stellte sich das Bergwerk 1542 auf die Erzeugung von Vitriol um, das damals zum Färben der Stoffe Verwendung fand. Mit der Umwandlung in eine Hofmark 1580 erloschen die Rechte der freien Bergstadt. Ab 1760 geriet der Absatz von Vitriol ins Stocken. Durch ein neues Verfahren, Potée (Polierrot) zu erzeugen, die zum Schleifen der Gläser und Polieren der Spiegel Verwendung fand, erlebte das Werk in den Jahren 1870 bis 1914 seine größte Blütezeit. Bodenmaiser Potée ging in die ganze Welt. Aber durch die Entwicklung neuer Herstellungsverfahren war man bald nicht mehr konkurrenzfähig und schließlich wurde der Betrieb 1962 eingestellt.

Nachdem sich schon ab dem 15. Jahrhundert Glashütten im Bodenmaiser Raum ansiedelten, wurde Bodenmais nach 1945 innerhalb von 30 Jahren zum Glasveredlungszentrum und bietet heute die größte Bleikristallauswahl Deutschlands. Da sich hier, abseits der großen Verkehrsverbindungen, keine Industrie, außer der Glasindustrie, ansiedeln wollte, hat man frühzeitig den Fremdenverkehr als Erwerbsmöglichkeit erkannt. Der Ursprung geht schon zurück auf das Jahr 1883, in dem in Bodenmais der Bayerische Waldverein gegründet wurde. Nach dem Krieg wurde der Fremdenverkehr weiter ausgebaut und Bodenmais zum bekanntesten und meistbesuchten Kurort des Bayerischen Waldes.

1945 wurde Bodenmais zum Luftkurort erklärt und 1958 zum Markt erhoben. 1962 begann man mit dem Bau eines beheizten Freibades, 1967 erfolgte der Kurhausbau und 1972 konnte das Hallenbad in Betrieb genommen werden. 1989 erfolgte die Fertigstellung des neuen Rathauses mit Kurverwaltung, der Tiefgarage und des Kurparks. Als Abschluss der Bemühungen des Ortes im touristischen Bereich erhielt man im Dezember 1992 das Prädikat „Heilklimatischer Kurort“.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 3.288, 1987 dann 3.331 und im Jahr 2000 3.466 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Fritz Wühr (CSU).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1936 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 583 T€.

Wappen

Beschreibung: Geteilt durch den Umriss des Silberbergs in Blau und Silber; oben der goldene Kurhut mit silbernem Hermelinbesatz, unten gekreuzt ein schwarzer Schlägel und ein schwarzer Bergmannshammer.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Marktplatz in Bodenmais

* Katholische Pfarrkirche: Die Bodenmaiser Kirche wurde 1804/05 in der Mitte des Marktplatzes erbaut, und zwar so, dass sie in Richtung des Silberberg zu stehen kam. 1955/56 wurde die Kirche durch den Anbau eines Oktogons erweitert. Den Altar schmückt eine Nachbildung des Gnadenbildes von Loreto (ein Geschenk des Kurfürsten), das bereits am 16. Juni 1705 (Namenstag des Heiligen Benno) in einer feierlichen Prozession nach Bodenmais übertragen wurde. Zur Erinnerung daran findet jedes Jahr ein „Umgang“ statt, bei dem das Gnadenbild mitgetragen wird.

* Historisches Besucherbergwerk am Silberberg: Seit 1962 steht das Silberbergwerk interessierten Besuchern als Schaubergwerk offen. 1998 erwarben sechs ehemals im Bergwerk Beschäftigte das Werk mit den dazugehörigen Liegenschaften und betreiben seither das Historische Besucherbergwerk im Silberberg.

* mehrere Glasbläsereien: Die größte und bekannteste ist die Joska-Glasbläserei, die unter anderem Pokale für den Wintersport herstellt

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 41, im Produzierenden Gewerbe 427 und im Bereich Handel und Verkehr 194 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 737 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1086. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 3 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 3 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 37 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 405 ha. Davon waren 18 ha Ackerfläche und 388 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

* Kindergarten mit 75 Kindergartenplätzen und 89 Kindern

* Volksschule mit 21 Lehrern und 320 Schülern

Quelle: www.wikipedia.de

Bayerischer Wald

Mittelgebirgslandschaft des bayerischen Waldes mit teilweise abgestorbenem Wald

Der Bayerische Wald (auch Bayrischer Wald oder Bayerwald) ist ein Mittelgebirge in Ostbayern.

Er erstreckt sich über Teile von Niederbayern und der Oberpfalz und wird hauptsächlich vom Regen und der Ilz zur Donau entwässert, ein kleiner Teil in Grenznähe zu Tschechien wird über die Moldau zur Elbe entwässert.

Der Gebirgszug geht östlich zur tschechischen Grenze weiter, wird dort jedoch Böhmerwald genannt. Seine südöstliche Fortsetzung nach Oberösterreich ist der Sauwald und das Mühlviertel, im Norden grenzt er an den Oberpfälzer Wald.

Die höchsten Berge des Bayrischen Waldes sind der Große Arber mit 1.456 m und der Große Rachel (1.453 m). Dieser Ostteil des Gebirges wurde 1970 zu Deutschlands erstem Nationalpark erklärt, dem Nationalpark Bayerischer Wald. Er wurde 1997 erweitert und bildet mit Tschechiens Nationalpark Šumava eines der größten Waldgebiete Europas.

In älteren kartographischen und lexikalischen Werken umfasst der Begriff "Bayerischer Wald" nur die Gebirgsregion des Vorderen Waldes zwischen Donau und Regen, der seine höchste Erhebung im Einödriegel hat. Der Hintere Wald (zwischen Regen und böhmischer Grenze) mit den Bergen Arber, Rachel, Lusen u.a. galt früher als Teil des Böhmerwaldes. Der Fremdenverkehr, aber auch der frühere Eiserne Vorhang trugen dazu bei, dass der Begriff "Bayerischer Wald" zunehmend auf die gesamte Mittelgebirgsregion diesseits der Grenze zischen Bayern und Böhmen ausgedehnt wurde.

Der Tourismus hat im Bayerischen Wald einen hohen Stellenwert mit relativ günstigen Preisen. Zwischen Natur, Wandern und Forstkultur gibt es auch mehrere Skigebiete. Ferner ist der Bayrische Wald bekannt für seine Glasbläserkunst im Raum Zwiesel sowie in den Geowissenschaften durch die Fundamentalstation Wettzell bei Bad Kötzting.

Die Einheimischen bezeichnen den Bayerischen Wald schlicht als „Woid” und nennen sich selber „Waidler”.

Inhaltsverzeichnis

[Verbergen]

* 1 Geografie und Geologie

o 1.1 Geologische Struktur

o 1.2 Eiszeitliche Formen

o 1.3 Klima

* 2 Geschichte

* 3 Nationalpark

* 4 Naturpark

* 5 Sehenswertes

* 6 Liste von Bergen im Bayerischen Wald

* 7 Siehe auch

* 8 Weblinks

Geografie und Geologie

Der relativ stark bewaldete Gebirgszug setzt sich aus geologischer und kulturgeografischer Sicht nach Böhmen und Oberösterreich fort. Er lässt sich grob umreißen mit dem Gebiet Deutschlands, das südlich der Linie Regensburg - Cham - Bayerisch Eisenstein und nordöstlich der Donau liegt.

Der Bayerische und der Böhmerwald (tschech. Šumava) bilden zusammen mit dem Oberpfälzer Wald sowie dem südlich von Passau gelegenen Neuburger Wald und dem Sauwald den größten Naturraum in Niederbayern und das größte zusammenhängende Waldgebiet Europas.

Geologische Struktur

Der Bayerische Wald stellt den Südwestrand der Böhmischen Masse dar und findet seine nördliche Fortsetzung durch Oberpfälzer Wald, Erzgebirge und Sudeten. Geologisch ähnlicher ist aber der parallel laufende Böhmerwald und das östlich angrenzende Granit-Hochland von Mühlviertel und Sauwald.

Der Fluss Regen

Der Einfachheit halber wird von einer Unterscheidung zwischen Böhmerwald (ursprünglich der Innere Bayerische Wald) und Bayerischer Wald abgesehen und stattdessen die ortsübliche Bezeichnung Bayerischer Wald für den gesamten Bereich des auf deutscher Seite gelegenen Mittelgebirgsraums angewandt, da im Sprachgebrauch der bayerischen Bevölkerung mittlerweile der Begriff Böhmerwald eher mit in Tschechien liegenden Gebieten gleichgesetzt wird. Es wird lediglich zwischen dem Vorderen und Hinteren Bayerischen Wald unterschieden, wobei als Grenzlinie das Lineament des Bayerischen Pfahls anzusehen ist. In Nord-Südrichtung wird zwischen dem oberen und unteren Wald unterschieden.

Beim Bayerischen Wald handelt sich um die Wurzelzone eines altpaläozoischen Gebirges, dessen Ausgangsgesteine als spätproterozoisch bis silurisch eingestuft werden. Nach mehreren Phasen der Deformation und Metamorphose verwandelten sich die zumeist sedimentären, zum Teil aber auch plutonischen und vulkanischen Ausgangsgesteine im Laufe der Jahrmillionen in die heute anstehenden Gneise. Vor allem im Karbon und Frühperm wurden die Gneise von mächtigen Granitkörpern durchdrungen. Eine wichtige Linie, die den Bayerischen Wald in zwei Teile teilt, stellt die ca. 150 km lange Störung des Pfahles dar. Ursprünglich als großräumige Verwerfung im Oberdevon bis Oberkarbon angelegt, wurde er im ausgehenden Paläozoikum und im Frühmesozoikum bruchtektonisch als Fiederspaltensystem reaktiviert, das durch das Eindringen hydrothermaler Lösungen mit Quarz verfüllt wurde. Auf weiten Strecken ragt diese Quarzmauer aufgrund der Festigkeit des Gesteins bis zu ca. 30 m über die Umgebung heraus. Nördlich des Pfahles findet man in der Hauptsache Gneise, südlich davon eher Granite und Migmatite.

Zwischen Regensburg und Passau fällt ein deutlicher Höhenunterschied zwischen den nordöstlichen Vorwaldbergen und der südwestlich gelegenen Donauebene („Gäuboden”) auf. Diese Trennlinie zwischen dem tertiären Hügelland und dem Bayerischen Wald wird durch den Donaurandbruch verursacht, eine geologische Störung zwischen dem abgesunkenen und unter tertiären bzw. quartären Überlagerungen des Molassebeckens gelegenen kristallinem Grundgebirge und dem nordwestlich dieser Linie noch sichtbaren Teil, der dem Bayerischen Wald zugehört.

Recht markant ist der Höhenunterschied zwischen der 300-350 m hoch gelegenen Donauebene und den höchsten Gipfeln des Vorwaldes, zum Beispiel dem Einödriegel mit 1.121 m, also immerhin 800 m Höhenunterschied auf nur wenige Kilometer Horizontalentfernung. Aufgrund der Hebung des Bayerischen Waldes, von der auch der Neuburger Wald und der Sauwald betroffen war, kam es zu einem antezedenten Einschneiden der Flüsse Inn und Donau in diesen Bereich des kristallinen Grundgebirges und somit zur Ausbildung einer engen Talzone ab Pleinting donauabwärts ins österreichische und südlich von Passau, wo sich der Inn ein tief eingeschnittenes Bett geschaffen hat.

Eiszeitliche Formen

Blick vom Gipfel des Lusen auf den Aufstieg „Sommerweg” im (Süd-)Westen

Während der Vordere Bayerische Wald nur in wenigen Gipfelregionen Höhen von über 1.000 m erreicht (beispielsweise Brotjacklriegel 1.016 m, Einödriegel 1.121 m, Breitenauriegel 1.114 m, Vogelsang 1.022 m, Hirschenstein 1.095 m und Pröller 1.048 m), liegen die Gipfelregionen im Hinteren Bayerischen Wald häufig über 1.300 bis 1.400 m (Plöckenstein 1.378 m, Dreisesselberg 1.333 m, Lusen 1.371 m, Rachel 1.453 m, Großer Falkenstein 1.315 m, Zwercheck 1.333 m, Großer Arber 1.456 m).

Insbesondere diese Regionen des Hinteren Bayerischen Waldes waren während der Eiszeiten von Schnee- und Eisfeldern bedeckt, die auch ihre Spuren hinterlassen haben. Hier waren auf den ausgedehnten Hochflächen eher ausgedehnte Verfirnungen als lange Gletscherzungen anzutreffen. Die Mächtigkeit des Gletschereises auf 1.050 m Höhe lag bei etwa 125 m. Dort, wo sich die Gletscher einen Weg ins Tal bahnten, trifft man noch heute auf glazial bedingte Formen, wie Kare, Karoide und Karseen (Großer Arbersee, Kleiner Arbersee und Rachelsee) und Moränenwälle.

Das Gletscherende lag zum Beispiel in der Nähe des großen Arbersees auf ca. 850 m Höhe, das Zungenende des nördlich ausgerichteten Gletschers hinab zum kleinen Arbersees bei ca. 830 m Höhe. Demnach gab es einen beträchtlichen Höhenunterschied von über 600 m von den Gipfelregionen bis zu den Endmoränen. Weitere Gletscherzungen flossen vom Großen Rachel herab. Auch hier gibt es Kare und Karoide, die auf die eiszeitliche Vergletscherung schließen lassen.

Klima

An den Rändern des Bayerischen Waldes bis zu den Gipfellagen steigen die durchschnittlichen Niederschlagsmengen aufgrund des Steigungsregens und vermehrter Gewitterneigung in den Sommermonaten rasch an und erreichen in den Höhenlagen 1.300–1.400 mm im Jahr. Im höher gelegenen Hinteren Bayerischen Wald sind die Niederschläge mit etwa 1.500–1.600 mm noch höher anzusetzen als im Vorderen.

Allgemein jedoch sind die hier gemessenen Niederschlagswerte aufgrund der östlicheren, kontinentaleren Lage des Bayerischen Waldes niedriger als beispielsweise in den vergleichbaren Regionen der Vogesen und des Schwarzwaldes. Wegen der Leelage des Regentales sind hier wiederum geringere Werte als an der Südwestseite des Vorderen Bayerischen Waldes zu verzeichnen. Ein weiterer Grund ist die Streichrichtung des Gebirges, die nur selten zu echtem Steigungsniederschlag mit im 90° Winkel dazu verlaufenden Windrichtungen führt.

Die Luft im gesamten Gebiet ist außergewöhnlich trocken; Werte um 35 % relativer Luftfeuchte treten häufig auf. Die Durchschnittstemperaturen liegen bedingt durch die Höhe und den vorherrschenden Ostwind im unteren Bereich. Besonders kann es in den Höhenlagen sowohl im Spätfrühjahr, Herbst, als auch im Sommer empfindlich kühl werden. Nachtfröste sind keine Seltenheit.

Während die Donauebene und das Tertiärhügelland relativ wenige Tage mit Schneedecken aufweisen, ist der Bayerische Wald für seinen Schneereichtum bekannt. Bedingt durch die Stauniederschläge und der relativ hohen Lage des Mittelgebirges und letztlich auch aufgrund der kontinentalen Ostlage ist in den Kammlagen des Vorderen Waldes mit bis zu 120 Tagen Schneedecke und im Hinteren Wald mit bis zu 180 Tagen Schneedecke zu rechnen. Je nach Winter kann die Schneehöhe bis über 250 cm betragen. Die durchschnittlichen Schneehöhen liegen jedoch bei ca. 40–90 cm.

Der Einflussbereich des Alpenföhns reicht oft bis an den Donaulauf und den Bayerischen Wald heran. Besonders an klaren Herbsttagen mit starkem Föhn ist deshalb von den Bergen des Bayerischen Waldes die Kette der Alpen zu erkennen.

Die offizielle Messstation für das regionale Wetter ist Klingenbrunn-Bahnhof Spiegelau. Dieser Ort gilt als der kälteste Punkt des Bayrischen Waldes

Geschichte

In drei Länder greift dieses Waldgebiet aus: Den heute tschechischen Böhmerwald, den Bayerwald oder Bayerischen Wald und in einen Teil des Mühlviertels in Oberösterreich. Bevor die Geschichte dieses Waldgebiets näher ausgeleuchtet wird, ist voraus zu schicken, dass der Begriff „Bayerischer Wald” erst im frühen 19. Jahrhundert geprägt wurde (man nimmt an, zu touristischen Zwecken, um ein abgestecktes Gebiet begrifflich genauer eingrenzen zu können). Vorher gab es für diese Waldregion keine unterschiedlichen Bezeichnungen, sie war für Bewohner hüben wie drüben der Böhmerwald, oder noch gebräuchlicher, einfach „der Woid”. Sein Name taucht schon in den ältesten überlieferten Schriftquellen auf, schon große griechische und römische Persönlichkeiten kannten diese Region, so wird dieser Teil der weiten mitteleuropäischen Waldgebirge von Aristoteles über Caesar bis Tacitus als „Hercynia silva” bezeichnet.

Beim berühmten griechischen Geograph Ptolemäus wird das Waldgebiet als „Gabreta hyle” bezeichnet, der Name wird keltischen Ursprüngen zugeschrieben und soll soviel bedeuten wie „Steinbockwald” oder „Geißenwald”.

In Tacitus´ Werk „Germania” (88 n. Chr.) ist zu erfahren, dass früher in Süddeutschland die Helveter und östlich davon die Bojer gewohnt haben sollen, beides keltische Stämme. Und er sagt noch: „manet adhuc Boihaemi nomen significatque loci veterem memoriam quamvis inutatis cultoribus”, übersetzt: „geblieben ist noch jetzt der Name Böhmen und bewahrt so die Erinnerung an die Vergangenheit des Landes, wenn auch dessen Bewohner gewechselt haben”. Denn die Bojer waren seinerzeit schon ausgewandert und etwa um Christi Geburt siedelten germanische Splitterstämme in Böhmen, in der Hauptsache die Markomannen vom Hauptstamm der westgermanischen Sueben, von denen die Moldau wohl ihren Namen „Wildahwa”, (Wildache oder Wildwasser, in der Mundart noch heute am Oberlauf „Wuida” genannt) erhalten haben dürfte.

Im Laufe des 6. Jahrhunderts wanderten dann auch die Markomannen zusammen mit anderen germanischen Stammesteilen aus, vermutlich nach Süden, wo sie uns als Baiern, als „Baiwari”, „Leute aus Baiahairna”, wieder begegnen. Ursachen und Abfolge dieser Wanderbewegung bleiben wenig aufgeklärt und es gibt nach wie vor verschiedene Deutungsversuche.

Die Bayern jedenfalls, die seit dem ersten Viertel des 6. Jahrhundert zwischen Enns und Lech siedeln (neuere Funde deuten auf noch früher, bis nach dem Abzug der Römer hin), sind die Vorfahren der heutigen Bevölkerung, aber diese ist mit Sicherheit nicht nur rein keltischen Blutes, sondern auch von hauptsächlich germanischen und römischen Genen durchmischt. Der Historiker Benno Hubensteiner schreibt dazu augenzwinkernd: „Sie (die Bayern) waren ein Volk der Völker. Sie müssen ein unverbrauchtes Bauernvolk gewesen sein, gutmütig und jähzornig, sinnenfroh und aufwenderisch, eigensinnig und beharrend wie noch heute.” Die Lust der Bayern am Auftrumpfen, Rankeln und Raufen schreibt Hubensteiner eindeutig den typischen Eigenheiten keltischen Blutes zu. Der alte Name „Baiahaima” aber, also die Heimat der Bojer, blieb weiterhin im Moldauland bestehen, zunächst wurde daraus „Beheima” und schließlich zu „Böheim” und Böhmen.

Der deutsche Name des Waldlandes ist also uralt und auch gut tausend Jahre eher bezeugt als die slawische Bezeichnung „Cechy”. Die Baiern selbst nannten den großen Grenzwald im Norden ihres neuen Siedlungsgebietes ursprünglich nur „Nordwald”, was aus einer Urkunde König Ludwigs des Deutschen aus dem Jahre 853 hervorgeht. Später ist davon auch in der Niedernburger Schenkungsurkunde von 1010 die Rede, wo die Formulierung „silva quae vocatur Nortuualt” zu lesen ist. Aber allmählich verschwand der Begriff vom Nordwald und wurde, ersichtlich in allen frühen Kartenwerken, als „Bohemica silva” bezeichnet. Herauszugreifen ist da eine Deutschlandkarte aus dem Jahre 1491 von Nikolaus Cusanus, in der die Gegend von Passau und seinem nördlichen Grenzbirge verallgemeinernd „silva et montes Bohemia” (Wald und Berge Böhmens) genannt wird. Und Johannes Thurmair, der große bayerische Geschichtsschreiber, genannt Aventin (1477 bis 1534), zeichnet in seiner Karte von „Obern vnd Nidern Bairn” von 1523, der ersten Landkarte von ganz Bayern, den „behemisch waldt” nördlich der Donau ein, und zwar mit dem Zusatz „Hercynie et Boiernie pars” woraus hervorgeht, dass der Böhmerwald in diesem Dokument nicht bloß ein Teil Böhmens ist. Dann berichtet der Kartograph Sebastian Münster in der bekannten Weltbeschreibung „Cosmographey” von 1544, dass mit dem Böhmerwald sogar das gesamte rautenförmige Ringgebirge gemeint ist, das das böhmische Becken um Prag gleichsam einer Mauer umschließt (was aber unter den heutigen Historikern nicht unumstritten ist).

Die Besiedelung des Urwaldes erfolgte von bayerischer Seite seit dem Mittelalter vor allem durch die Donauklöster, wie etwa Niederaltaich oder Metten. Diese erweiterten ihren Einflussbereich über die spätere Grenzlinie hinaus in den Böhmerwald. Der östliche Teil des Bayerischen Waldes (östlich von Ilz und Sägwasser) befand sich seit etwa 1010 in Passauer Besitz. Im 13. Jht. konnte sich das Hochstift Passau vom Herzogtum Baiern lösen und war von da an ein weitgehend selbständiger geistlicher Staat innerhalb des "Heiligen Römischen Reichs". Erst in Folge der Säkularisation fiel das Gebiet 1805 an Bayern. Eine wichtige Lebensader des Passauer Landes war der „Goldene Steig“. Auf ihm wurde Böhmen mit Salz aus den Salinen des Ostalpenraums versorgt. Der von Passau ausgehende Saumweg entwickelte sich im 16. Jht. zum bedeutendsten Handelsweg Süddeutschlands. Ebenfalls von Bedeutung war im Gebiet des Bayerischen Waldes seit dem Mittelalter die Glaserzeugung. Eine Blütezeit erlebte sie im 18. und 19. Jht. durch ihre Verbindung mit den Glashütten im Böhmerwald.

Für die Tschechen, Mähren und Slowaken galten die Böhmerwälder zu Recht als Deutsche, im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn zählte man sie ethnisch zu den Bayern, und die Bayern wiederum sahen sie (in den Grenzen der Habsburger Monarchie ja auch nicht gänzlich falsch) als Österreicher. Stifters Waldheimat ist letztendlich ethnisch-historisch gesehen weder rein bayerisch, noch böhmisch oder österreichisch, sie war und ist eine Waldregion; wenn auch zwei Weltkriege politische und geographische Veränderungen nach sich ziehen mussten, ist sie trotzdem als uraltes Mittelgebirge ein Ganzes geblieben, der „Wald” eben.

Nationalpark

Im Bereich des „Inneren Bayrischen Waldes” liegt zwischen Lusen und dem Großen Falkenstein der Nationalpark Bayerischer Wald, der älteste Nationalpark Deutschlands. Er wurde 1970 vom Freistaat Bayern mit zunächst 130 km² gegründet und 1997 mit der Staatswaldregion zwischen Großem Rachel und Großem Falkenstein auf 240 km² erweitert. Der Park umfasst einige Gebiete mit dichtem so genannten „Urwald“ (in Mitteleuropa gibt es nur zwei kleine Bereiche, die noch Urwald sind, aber nicht in Deutschland), kleinen Seen und Regenmooren (die oft Hochmoor genannt werden) und reicht von etwa 700 m ü. NN hinauf in die Hochlagen um 1450 m ü. NN.

Mit dem tschechischen Nationalpark Šumava bildet er das größte zusammenhängende Waldgebiet Mitteleuropas. Schonung und Klima ließen in 35 Jahren ungewohnte, vielfältige Naturwälder heranwachsen, nachdem die Bergfichten-Hochwälder der südwestlichen Hänge gegen Mitte des 20. Jahrhunderts von Luftverschmutzung und dem Borkenkäfer großteils vernichtet worden waren.

Daher gibt der Nationalpark als Anziehungspunkt des Tourismus zugleich Anschauung in Naturkunde, Umweltschutz und Kulturgeschichte. Dazu dienen vor allem die beiden Besucher-Informationszentren "Hans-Eisenmann-Haus" in Neuschönau und „Haus der Wildnis” in Ludwigsthal am Fuße des Großen Falkenstein mit ihren weitläufigen Freigehegen in denen die Besucher u.a. Bären, Luchse, Wölfe, Wildschweine, Wildpferde oder Urrinder sehen können.

Die Routen der „Igelbusse”, Wanderwege und Steige bieten ein Netz von 300 km Länge und dennoch Raum für 30 Wildtierarten.

Naturpark

Der Naturpark Bayerischer Wald umfasst ein Gebiet nördlich der Donau bis zum Grenzkamm nach Tschechien und wird zu einem großen Teil vom Landkreis Regen bestimmt. Trägerorganisation ist der „Naturpark Bayerischer Wald e.V.” mit Sitz in Zwiesel. Er besteht seit 1967 und ist damit einer der ältesten Naturparks in Bayern. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Nationalpark Bayerischer Wald.

Sehenswertes

* Das Museumsdorf Bayerischer Wald am Dreiburgensee

* Die Buchberger Leite zwischen Freyung und Ringelai

* Die Burgruine Weißenstein bei Regen (Stadt)

* Der Gläserne Wald in Regen (Stadt)

* Das Landwirtschaftsmuseum in Regen (Stadt)

* Das Bergwerk am Silberberg bei Bodenmais

* Die Saußbachklamm bei Waldkirchen

* Das Tierfreigelände bei Neuschönau

* Das Freilichtmuseum von Finsterau

* Das Keltendorf Gabreta bei Ringelai

* Der Teufelstisch bei Bischofsmais

* Die Trinkwassertalsperre Frauenau

* Das Glasmuseum von Frauenau

* Die Kirche Maria Himmelfahrt (Frauenau)

* Das wildromantische Tal der Ilz

* Der Wildpark in Ludwigsthal

* Der Bayerwald-Tierpark in Lohberg

* Das historische Silber- und Flussspatbergwerk "Fürstenzeche" in Lam

* Kleiner und Großer Arbersee

Liste von Bergen im Bayerischen Wald

* Almberg (1139 m)

* Alzenberg (1100 m)

* Arber, Großer (1456 m)

* Arber, Kleiner (1384 m)

* Aschenstein (945 m)

* Bernhardsnagel (896 m)

* Bistand (865 m)

* Büchelstein (831 m)

* Breitenauer Riegel (1114 m)

* Brotjacklriegel (1016 m)

* Burgstall (976 m), siehe Hoher Bogen

* Dreisesselberg (1333 m)

* Dreitannenriegel (1092 m)

* Eckstein (1073 m),siehe Hoher Bogen

* Eschenberg (1043 m)

* Einödriegel (1121 m)

* Enzian (1285 m)

* Falkenstein, Großer (1312 m)

* Falkenstein, Kleiner (1190 m)

* Farrenberg (1203 m)

* Friedrichsberg (934 m)

* Fürberg (880 m)

* Geißkopf (1097 m)

* Geißlstein (920 m)

* Geißriegel (1046 m)

* Grandelberg (1010 m)

* Gsengetstein (952 m)

* Guntherstein (796 m)

* Hahnenbogen (1257 m)

* Hahnenriegel (1108 m)

* Haibühler Spitz (1047 m)

* Haidel (1167 m)

* Harlachberger Spitz (913 m)

* Hausstein (917 m)

* Hennenkobel (965 m)

* Hessenstein (878 m)

* Heugstatt (1261 m)

* Hindenburgkanzel (1049 m)

* Hirschberg (1039 m)

* Hirschenstein (1095 m)

* Hochberg (942 m)

* Hochstein (Arnbruck) (1132 m)

* Hochzellberg (1208 m)

* Hoher Bogen (1079 m)

* Hoher Filzberg (1279 m)

* Hohlstein (1196 m)

* Hörndl (1015 m)

* Kaitersberg (1132)

* Kanzel (1011 m)

* Käsplatte (979 m)

* Kiesruck (1265 m)

* Knogl (1056 m)

* Kreuzfelsen (999 m)

* Kronberg (984 m)

* Lackenberg (1337 m)

* Lichtenberg (1030 m)

* Lusen (1373 m)

* Mittagsplatzl (1340 m)

* Mittagstein (1034 m)

* Mühlriegel (1080 m)

* Oberfrauenwald (948 m)

* Ödriegel (1156 m)

* Osser, Großer (1293 m)

* Osser, Kleiner (1266 m)

* Plattenhausenriegel (1376 m)

* Bayerischer Plöckenstein (1365 m)

* Predigtstuhl (1024 m)

* Pröller (1048 m)

* Rachel, Großer (1453 m)

* Rachel, Kleiner (1399 m)

* Rauchröhren (1045 m), siehe Kaitersberg

* Rauer Kulm (1050 m)

* Riedelstein, Großer (1132 m)

* Riesberg (934 m)

* Rollmannsberg (1042 m)

* Rote Höhe (1050 m)

* Ruhmannsberg (863 m)

* Rukowitzberg (1269 m)

* Rusel (856 m)

* Schwarzeck (1238 m)

* Schwarzkopf (1060 m)

* Schwarzriegel (1079 m)

* Scheuereckberg (1196 m)

* Siebensteinkopf (1263 m)

* Silberberg (955 m)

* Staffelberg (793 m)

* Steinberg (830 m)

* Steinfleckberg (1341 m)

* Sternknöckel (818 m)

* Sulzberg (1146 m)

* Sulzriegel (1261 m)

* Teufelstisch (901 m)

* Vogelsang (1022 m)

* Wagensonnriegel (959 m)

* Wagnerspitze (1125 m)

* Waldhäuserriegel (1151 m)

* Wolfgangriegel (876m)

* Zwercheck (1333 m)

Quelle: www.wikipedia.de

Großer Arber

Der Große Arber ist mit 1.456 m der höchste Berg des Bayerischen Waldes und wird daher auch als „König des Bayerischen Waldes“ bezeichnet. Geografisch gehört er jedoch zum Böhmerwald. Seine Gipfelregion besteht aus Paragneis.

Inhaltsverzeichnis

[Verbergen]

* 1 Geografie

* 2 Klima

* 3 Arbermandl

* 4 Arber-Bergbahn

* 5 Weblinks

Geografie

Der Große Arber hat vier Gipfel: Den Hauptgipfel mit dem Kreuz, den Bodenmaiser Riegel mit dem charakteristischen, oft abgebildeten Richard-Wagner-Kopf, sowie den Kleinen und Großen Seeriegel.

Neben dem Großen Arber gehört zur Berggruppe auch der Kleine Arber mit 1.384 m. Unterhalb der Gipfel befinden sich der Große Arbersee und der Kleine Arbersee, die beide von einem Naturschutzgebiet umgeben sind. Der Gipfel ist gezeichnet von zwei Gebäuden mit Radomen, die militärische Radarstationen beherbergen. Diese militärischen Objekte wurden 1982 während des Kalten Krieges gegen erhebliche Proteste von Naturschützern so nahe an der tschechischen Grenze errichtet, um den Flugverkehr im Ostblock überwachen zu können.

Im Norden Richtung Lam herrscht bäuerlich bewirtschafteter Plenterwald, im Süden gegen Bodenmais Staatswald. Der größte Teil des Großen Arbers und die umliegenden Waldgebiete befinden sich im Besitz der Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen. Diese erwarben 1852 die Besitzung des Glashüttenmeisters Hafenbrädl in Böhmisch Eisenstein, später Markt Eisenstein, heute Železná Ruda, und 1872 die in Bayerisch Eisenstein.

Klima

Der Arbergipfel weist im Durchschnitt 160 Frosttage und eine Schneedeckendauer von 150 Tagen auf. Wegen der Spät- und Frühfröste hat die Vegetationsperiode eine Dauer von wenig mehr als 100 Tagen. Die Julitemperatur liegt in den Kammbereichen bei 11 Grad. Von den etwa 1950 mm Jahresniederschlägen fallen 40% als Schnee.

Arbermandl

Im Winter bildet der Ostwind zusammen mit Eisschnee die so genannten „Arbermandl“. Die Latschen und Bergfichten am Arber erstarren dabei zu bizarren und oft skurril wirkenden Gestalten. Der Kameramann Martin Lippl drehte Mitte der 1980er Jahre einen Film darüber und Elfie Pertramer unterlegte diese Aufnahmen mit einem mystischen Gedicht. Unter dem Titel Stimmen aus dem Zauberwald wird der Film jeweils zu Jahresbeginn im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt.

Arber-Bergbahn

Hauptartikel: Arber-Bergbahn

Die von der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern betriebene „Arber-Bergbahn“ ist ganzjährig geöffnet. Durch mehrere Skipisten wurde der Große Arber in der Vergangenheit auch als Wintersportgebiet erschlossen. Am 17. September 1949 wurde der erste Sessellift zum Arber eröffnet. Durch eine konsequente Erneuerung der Liftanlagen in den letzten Jahren, mit dem Bau einer 6er-Umlaufgondelbahn und dem Bau von zwei 6er-Sesselliften ist das Skigebiet am Arber zum modernsten Skigebiet im Bayerischen Wald aufgestiegen. Seit 1973 finden hier Slalom- und Riesenslalomwettbewerbe um den Europacup und seit 1976 um den Skiweltcup statt. Im Sommerbetrieb befördert die Gondelbahn Wanderer und Ausflugsgäste in den Gipfelbereich des Großen Arbers.

Quelle:www.wikipedia.de

Silberberg (Bodenmais)

Silberberg

Höhe 955 m

Lage Bayern

Gebirge Bayerischer Wald

Geographische Lage 49° 03' 26" N, 13° 07' 27" O Koordinaten: 49° 03' 26" N, 13° 07' 27" O

Gestein Gneis

Der Silberberg ist ein 955 m hoher Berg, der sich unmittelbar östlich über der Ortschaft Bodenmais im Bayerischen Wald erhebt. Seine Höhe ist zwar bescheiden, durch den markanten Felsgipfel gehört er dennoch zu den markantesten Bergen der Umgebung und bietet dadurch natürlich einen weiten Ausblick.

Der Silberberg wird viel besucht, was vor allem am Schaubergwerk unterhalb des Gipfels liegt. Zudem führt eine Sesselbahn von Bodenmais über die Berggaststätte Silberberg (Mittelstation, Eingang zum Barbarastollen) bis knapp unter den höchsten Punkt. Auch eine Stollentherapie wird angeboten, behandelt werden im "Bodenmaiser Heilstollen" chronische Atemwegserkrankungen, chronische Nasen-Nebenhöhlen Entzündungen, chronische Bronchitis und Asthma sowie Keuchhusten.

Auf dem Felsgipfel steht ein Gipfelkreuz mit Tiefblick auf Bodenmais, hierher gelangt man in kurzer Zeit auch auf verschiedenen Wanderwegen, etwa vom Böhmhof (Bahnstation), Brandten oder vom Parkplatz Schönebene.

Quelle: www.wikipedia.de

Ferienwohnung

Ferienwohnungen in Aude/Frankreich

Unter einer Ferienwohnung (FeWo) versteht man im allgemeinen eine Wohnung, in der Gäste gegen Bezahlung für einen bestimmten Zeitraum ihren Urlaub verbringen können. Normalerweise wird eine Ferienwohnung ausschließlich für die temporäre Vermietung an Gäste betrieben.

Ferienwohnungen sind in der Regel mit einem eigenen Sanitärbereich mit Dusche / Badewanne und WC, einer einfachen Kochnische bzw. einer komplett eingerichteten Küche sowie einem oder mehreren Schlafräumen ausgestattet. Viele Ferienwohnungen verfügen zudem über einen Balkon oder eine Terrasse.

Ferienwohnungen können als abgeschlossene Einheit der Teil eines normalen Wohnhauses sein, d.h. der Gast wohnt mit dem Vermieter im selben Haus. Eine Ferienwohnung kann aber auch Teil einer Ferienanlage sein bzw. in einem Gebäude mit anderen Ferienwohnungen untergebracht sein.

In vielen Urlaubsregionen erfolgt die Vermietung von Ferienwohnungen nur wochenweise, wobei als Anreisetag oft der Samstag gilt. Zu den normalen Mietkosten pro Tag können auch weitere Nebenkosten für Endreinigung, Wasser und Strom oder Bettwäsche und Handtücher hinzukommen. Die Vermietung kann über einen Reiseveranstalter, ein Reisebüro oder direkt beim Vermieter erfolgen. Bei der Vermittlung von Ferienwohnungen können auch Fremdenverkehrsämter, die alljährlich für ihre Region aktuelle Unterkunftsverzeichnisse herausbringen, sowie spezielle Vermittlungsagenturen behilflich sein. Auch eine Lastminute Buchung von Ferienwohnungen ist mittlerweile möglich.

Immer häufiger werden Unterkünfte der Parahotellerie über eigenständige Web-Verzeichnisse vermittelt. Diese führen Interessenten und private Vermieter auf direktem Weg zusammen. So übersteigt z. B. in der Schweiz die Bettenanzahl der Parahotellerie deutlich die der Hotels und führt deshalb auch zu den neuen Vermarktungsformen ohne den Weg über das klassische Reisebüro.

Seit einigen Jahren ist ein Trend zu beobachten, in der mehrere Urlauber eine Ferienwohnung gemeinsam mieten und eine Wohngemeinschaft gründen. Dies hat einerseits natürlich Kostengründe, anderseits aber auch soziologische Aspekte.

Der Deutsche Tourismusverband e.V. verwendet den Begriff Ferienwohnung sowohl als Definition für eine Betriebsart einer Ferienunterkunft als auch als Definition für eine Zimmerart.

Bayern

Der Freistaat Bayern liegt im Südosten Deutschlands und ist das flächengrößte deutsche Land. Nach der Einwohnerzahl steht es hinter Nordrhein-Westfalen an zweiter Stelle. Benachbarte Länder sind Baden-Württemberg, Hessen und die Freistaaten Thüringen und Sachsen, im Süden grenzt Bayern an Österreich, im Bodensee an die Schweiz und im Osten an die Tschechische Republik.

Traditionell gliedert sich Bayern in die drei Landesteile Franken (heute die Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken), Schwaben und Altbayern (Regierungsbezirke Ober- und Niederbayern und Oberpfalz).

* 1 Geografie

o 1.1 Landschaften

o 1.2 Gewässer

o 1.3 Klima

o 1.4 Grenzen

* 2 Geschichte

* 3 Politik

o 3.1 Staatsaufbau

o 3.2 Bayerische Staatsregierung

o 3.3 Wahlrecht

o 3.4 Bürgerentscheid

o 3.5 Partnerschaften

o 3.6 Patenschaft

o 3.7 Innere Sicherheit

* 4 Staatswappen, Flagge und Hymne

* 5 Verwaltungsgliederung

o 5.1 Regierungsbezirke

o 5.2 Bezirke

o 5.3 Landkreise und kreisfreie Städte

o 5.4 Gemeinden

o 5.5 Größte Städte

* 6 Regionen

* 7 Wirtschaft

* 8 Verkehr

* 9 Sehenswürdigkeiten

o 9.1 Museen

o 9.2 Zoologische Gärten, Tierparks

* 10 Kultur

o 10.1 Theater, Schauspiel und Oper

o 10.2 Musik

o 10.3 Universitäten

o 10.4 Küche

o 10.5 Kartenspieltradition

o 10.6 Industriekultur

* 11 Sport

o 11.1 Fußball

o 11.2 Handball

o 11.3 Basketball

o 11.4 Volleyball

o 11.5 Korbball

o 11.6 Turnen

o 11.7 Tennis

o 11.8 Bergsteiger

o 11.9 Wintersport

* 11.9.1 Alpiner Skisport

* 11.9.2 Nordischer Skisport

* 11.9.3 Eishockey

o 11.10 Brauchtumssportarten

* 12 Religion

* 13 Stämme

* 14 Sprache

o 14.1 Dialekt

* 15 Sonstiges

* 16 Literatur

* 17 Siehe auch

* 18 Weblinks

* 19 Quellenangaben

Geografie

Landschaften

Bayern liegt in Süddeutschland und umfasst:

* die Bayerischen Alpen im Süden

* das Alpenvorland bis zur Donau mit den drei großen Seen Oberbayerns

* das ostbayerische Mittelgebirge und

* die Stufenlandschaft der Schwäbischen und Fränkischen Alb.

Die niedrigste Stelle von Bayern befindet sich mit 107 m in Kahl am Main (Unterfranken), die höchste auf dem Gipfel der Zugspitze (2.962 m über NN), dem höchsten Berg Deutschlands im Wettersteingebirge (Landkreis Garmisch-Partenkirchen).

Siehe auch: Liste der Berge in Bayern und Liste der Landschaften in Bayern

Gewässer

Hauptfluss ist die Donau, die bei Passau nach Österreich übertritt. Ihre größeren Nebenflüsse sind (von Westen):

* Iller, Lech, Isar und Inn (fließen rechts zur Donau hin)

* Wörnitz, Altmühl, Naab und Regen (kommen ihr von links entgegen).

Die vier ersteren entspringen in den Alpen und sind wasserreicher. Der Inn führt (wegen des langen Oberlaufs) bei seiner Mündung in Passau meist etwas mehr Wasser als die Donau. Auch der Lech übertrifft zeitweise die Donau.

Der größte Teil Frankens wird durch den Main und seine Nebenflüsse (Regnitz und Tauber von links, die fränkische Saale von rechts) nach Westen in den Rhein entwässert.

Siehe auch: Liste der Flüsse in Bayern und Liste der Seen in Bayern

Klima

Das Klima geht vom Nordwesten (relativ ausgeglichen) nach Osten ins Kontinentalklima über. An etwa 100 Tagen sind die Temperaturen unter Null, die Westwinde bringen durchschnittlich 70 cm Regen, im Nordstau der Alpen lokal bis 180 cm. Die mittlere Sonnenscheindauer beträgt etwa 1600 bis 1900 Stunden.

Grenzen

Bayern grenzt, im Westen beginnend, im Uhrzeigersinn an:

Baden-Württemberg

829 km

Hessen

262 km

Thüringen

381 km

Sachsen

41 km

Tschechien

357 km

Österreich

(Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg)

816 km

Bodensee

19 km

Die Landesgrenze ist insgesamt 2705 km lang.

Nicht zum bayerischen Staatsgebiet und daher auch nicht zum deutschen Bundesgebiet gehören die in Österreich gelegenen Saalforsten, die im privatrechtlichen Eigentum des Freistaates Bayern stehen.

Geschichte

Siehe die Hauptartikel Vorgeschichte Bayerns, Geschichte Bayerns und Königreich Bayern sowie die gesonderte Geschichte des Landesteils Franken

Die heute allein verwendete Schreibweise des Landesnamens mit „y“ geht auf eine Anordnung von König Ludwig I., König von Bayern vom 20. Oktober 1825 zurück, mit der die vorher geltende Schreibweise „Baiern“ abgelöst wurde. Diese Anordnung und dessen Vorschrift des „griechischen“ Ypsilons werden im Zusammenhang mit der Wahl seines Sohnes Otto zum König von Griechenland gesehen. Tatsächlich wurde aber im Mittelalter und in der frühen Neuzeit der Landesname auch in der Form Bayrn geschrieben.

Zur Zeit Kaiser Augustus wurde das keltisch besiedelte Gebiet Altbayerns südlich der Donau Teil des Römischen Reiches. Nach Zusammenbruch der römischen Herrschaft bildete sich aus Kelten, von Norden eingedrungenen Germanen und verbliebenen Romanen der Stamm der Baiern (s. Bajuwaren).

Seit 555 n. Chr. ist die Existenz eines bairischen Stammesherzogtums unter den Agilolfingern belegt, welches unter den Merowingern Teil des fränkischen Herrschaftsbereichs Austrasien wurde. Der Sieg Karls des Großen über den Bayernherzog Tassilo III. 788 markiert das Ende des so genannten älteren Stammesherzogtums.

Der Niedergang der Karolinger ermöglicht ein Wiederaufleben der Eigenständigkeit der bayerischen Herzöge im so genannten jüngeren Stammesherzogtum. Nach Ende der Herrschaftsperiode der Karolinger kam es erneut zu einem Erstarken der Eigenständigkeit der einzelnen Gebiete. Unterstützt wurde dies durch die Bedrohung von außen durch die Ungarneinfälle ab etwa 862. Markgraf Luitpold von Bayern fällt 907 in der Schlacht von Pressburg in einer Niederlage gegen die Ungarn, jedoch wird das Datum durch den Antritt seines Sohns Arnulf I. als Herzog von Baiern gleichzeitig als Beginn des jüngeren baierischen Stammesherzogtums gesehen. Nach dem Sieg in der Schlacht auf dem Lechfeld erfolgt eine zweite Welle baierischer Ostsiedlung mit Gewinn von Gebieten im heutigen Niederösterreich, Istrien und der Krain. Der Streit mit den Ottonen führt jedoch wieder zu einer starken Abhängigkeit vom deutschen Königtum. 976 wird der Südosten Bayerns als Teil eines neu geschaffenen Herzogtums Kärnten abgetrennt. Zusätzlich regiert das Geschlecht der Babenberger in der Marcha Orientalis (Ostarrichi) zunehmend unabhängiger vom bayrischen Herzog. Ab 1070 kommt es unter den Welfen zu einem Wiedererstarken der Macht der bayerischen Herzöge. Der Streit zwischen Staufern und Welfen endet schließlich 1180 nach dem Sieg des Staufers Friedrich I. Barbarossa über den Welfen Heinrich den Löwen mit der Abtrennung der Steiermark und der andechsischen Markgrafschaft Istrien und mit dem Ende des jüngeren Stammesherzogtums.

Von 1180 an wird Bayern als Territorialherzogtum bis 1918 von den Wittelsbachern regiert. Bayern erlebt 1255 bis 1503 eine Periode zahlreicher Teilungen in Einzelherzogtümer. In einer kurzen Zeit der Wiedervereinigung erlangte Bayern mit Ludwig IV. dem Bayern einen neuen Höhepunkt der Macht, als dieser als erster Wittelsbacher 1328 die Kaiserwürde erhielt. Im Hausvertrag von Pavia von 1329 teilte dieser den Besitz in eine pfälzische Linie mit der Rheinpfalz und der später so genannten Oberpfalz und in eine altbayerische Linie auf. Die von ihm neu hinzu gewonnenen Gebiete Brandenburg, Tirol, die niederländischen Provinzen Holland, Seeland und Friesland und der Hennegau gingen jedoch unter seinen Nachfolgern sehr bald wieder verloren. Tirol fiel 1363 an die Habsburger, Brandenburg 1373 an die Luxemburger. Mit der Goldenen Bulle 1356 ging auch die Kurfürstenwürde für die altbayerische Line an die Pfalz verloren. 1429 wurde nach dem Aussterben der Linie Straubing-Holland das Herzogtum Bayern-Straubing unter die Linien München, Ingolstadt und Landshut aufgeteilt. 1447 fiel Bayern-Ingolstadt an Bayern-Landshut, das seinerseits 1503 im Landshuter Erbfolgekrieg von Bayern-München gewonnen wurde. Durch das Primogeniturgesetz von 1506 fanden die Landesteilungen ein Ende.

In der Gegenreformation nahm Bayern eine führende Stellung ein und ging aus dem Dreißigjährigen Krieg mit Gebietsgewinnen und dem Aufstieg zum Kurfürstentum hervor: 1620 besiegten die Truppen der Katholischen Liga unter Führung des bayerischen Feldherrn Tilly in der Schlacht am Weißen Berge bei Prag die Protestanten. Anschließend ließ Tilly die Pfalz besetzen. Als Dank erhielt Maximilian I. 1623 die Kurfürstenwürde und 1628 die von ihm besetzte Oberpfalz als Kriegsentschädigung. Das absolutistische Bayern wurde im Zuge der Großmachtpolitik Maximilians II. und seines Sohnes Karl Albrechts während des Spanischen und Österreichischen Erbfolgekrieges jeweils von Österreich vorübergehend besetzt. 1777 wurde nach dem Aussterben der bayrischen Linie der Wittelsbacher die Kurpfalz mit Bayern vereint.

Zur Zeit Napoleons stand Bayern anfangs auf der Seite Frankreichs und konnte durch Säkularisation und Mediatisierung große Gebietsgewinne verzeichnen, so fielen Salzburg, Tirol, Vorarlberg sowie das Innviertel vorübergehend an Bayern. 1806 erfolgte die Erhebung zum Königreich. Durch den rechtzeitigen Wechsel auf die Seite der Gegner Napoleons konnte Bayern auf dem Wiener Kongress 1814 als Siegermacht einen Teil der Gebietsgewinne behalten. Für den Verlust Tirols und der rechtsrheinischen Pfalz wurde es durch fränkische Gebiete entschädigt. König Ludwig I. baute München zur Kunst- und Universitätsstadt aus. Im Zuge der Märzunruhen musste er 1848 wegen einer Affäre mit der Tänzerin Lola Montez abdanken. Ludwig II. ging wegen des Baues von Neuschwanstein und anderer Schlösser als Märchenkönig in die Geschichte ein. 1866 (Preußisch-Österreichischer Krieg) erlitt Bayern an der Seite Österreichs eine Niederlage gegen Preußen. 1871 wurde Bayern Teil des neu gegründeten Deutschen Reiches, erhielt aber so genannte Reservatrechte (eigenes Post-, Eisenbahn- und Heereswesen).

1918 brach die Wittelsbacher Monarchie im Rahmen der allgemeinen Novemberunruhen in Deutschland zusammen. Am 8. November 1918 wurde Bayern als Freistaat ausgerufen. Sozialistische Gruppen konnten für kurze Zeit eine Räterepublik installieren. Zur Zeit der Weimarer Republik wurde Bayern 1923 Schauplatz des Hitlerputsches. Zwischen 1933 und 1945 wurde Bayern als Verwaltungseinheit unter den Nationalsozialisten weitgehend bedeutungslos. Im Zweiten Weltkrieg erlitten bayerische Städte wie Würzburg, München oder Nürnberg starke Zerstörungen.

Die Besatzungsmächte leiteten Vertriebene aus Schlesien und dem Sudetenland gezielt in das dünn besiedelte Bayern. Bis 1949 wuchs die Bevölkerung dadurch um ein Viertel.

Nach der Besetzung durch amerikanische Truppen wurde Bayern 1949 nach Abtrennung der Rheinpfalz als Land Teil der Bundesrepublik Deutschland. Es setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein und Bayern entwickelte sich vom Agrar- zum modernen Industriestaat.

Politik

Im Bayerischen Landtag sind derzeit drei Parteien vertreten. Nach den Wahlen vom 21. September 2003 ergab sich folgende Sitzverteilung (insges. 180 Sitze):

* CSU 124 Sitze

* SPD 41 Sitze

* Bündnis 90/Die Grünen 15 Sitze

Die Ergebnisse der Landtagswahl 2003 sahen wie folgt aus:

* CSU 60,7 %

* SPD 19,7 %

* Bündnis 90/Die Grünen 7,7 %

* Freie Wähler 4,0 %

* FDP 2,6 %

* Republikaner 2,2 %

* ödp 2,0 %

* Bayernpartei 0,8 %

* Andere 0,3 %

Siehe auch Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland

Staatsaufbau

Grundlage der Landespolitik ist die am 2. Dezember 1946 beschlossene Verfassung des Freistaates Bayern. Bayern ist demnach Freistaat (Republik) und Volksstaat (Demokratie). Seit dem 1. Januar 2000 existiert nach der Abschaffung des Senats ein parlamentarisches Einkammersystem. Die gesetzgebende Gewalt liegt beim Bayerischen Landtag, dessen Abgeordnete alle fünf Jahre (bis 1998: alle vier Jahre) gewählt werden. Bis Ende 1999 existierte mit dem Senat eine zweite Kammer, mit der Vertreter sozialer und wirtschaftlicher Interessenverbände ein politisches Gegengewicht zum Landtag schaffen sollten. In einem Volksentscheid wurde am 8. Februar 1998 die Abschaffung dieser Kammer beschlossen. Bis dahin war Bayern das einzige deutsche Land, welches eine zweite Kammer hatte, welche jedoch nur bedingten Einfluss besaß und keine Gesetze entwerfen durfte, sondern nur mitwirken konnte. Chef der Staatsregierung ist der Bayerische Ministerpräsident, der ihre Geschäfte leitet, die Richtlinien der Politik bestimmt, Bayern nach außen vertritt und die Staatsminister und -sekretäre ernennt. Das oberste bayerische Gericht ist der Bayerische Verfassungsgerichtshof. Des Weiteren gibt es noch diverse obere Landesgerichte (Bayer. Oberstes Landesgericht, Bayer. Verwaltungsgerichtshof, Landesarbeits-, Landessozialgericht) sowie die restliche Judikative. Am 20. Oktober 2004 beschloss der Bayerische Landtag die Auflösung des Bayerischen Obersten Landesgerichts mit Wirkung zum 1. Juli 2006. Außer vom Landtag können in Bayern Gesetze und Verfassungsänderungen auch durch Volksbegehren und Volksentscheid beschlossen werden. Ein Volksentscheid ist außerdem zu jeder Änderung der Bayerischen Verfassung notwendig, auch wenn die Verfassungsänderung vom Landtag beschlossen wurde.

Siehe auch: Bayerischer Ministerpräsident, Gesetzgebungsverfahren in Bayern

Bayerische Staatsregierung

Seit 1962 hat die CSU die absolute Mehrheit in Bayern nicht mehr abgegeben.

Amtierender Ministerpräsident ist seit dem 9. Oktober 2007 Günther Beckstein (CSU).

Der Bayerischen Staatsregierung gehören zurzeit folgende Mitglieder an:

* Günther Beckstein (CSU), Ministerpräsident

* Christa Stewens (CSU), Stellvertreterin des Ministerpräsidenten und Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen

* Eberhard Sinner (CSU), Leiter der Staatskanzlei

* Markus Söder (CSU), Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten

* Joachim Herrmann (CSU), Staatsminister des Innern

* Beate Merk (CSU), Staatsministerin der Justiz

* Thomas Goppel (CSU), Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst

* Siegfried Schneider (CSU), Staatsminister für Unterricht und Kultus

* Erwin Huber (CSU), Staatsminister der Finanzen

* Emilia Müller (CSU), Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie

* Josef Miller (CSU), Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten

* Jürgen W. Heike (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium des Innern

* Bernd Sibler (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium für Unterricht und Kultus

* Georg Fahrenschon (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen

* Markus Sackmann (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie

* Marcel Huber (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz

* Melanie Huml (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen

Siehe auch: Wahlergebnisse und Staatsregierungen in Bayern seit 1945

Wahlrecht

Bayerischer Landtag

Im Vergleich zu Wahlen auf Bundesebene weist das bayerische Wahlrecht mehrere Besonderheiten auf: Direktkandidaten, die in ihrem Wahlbezirk die Wahl gewonnen haben, können nur in den Landtag einziehen, wenn auch ihre Partei die Hürde von 5 Prozent erreicht hat.

Darüber hinaus ergibt sich die Sitzverteilung im Landtag aus der Summe der Erst- und Zweitstimmen. In anderen Bundesländern und bei Bundestagswahlen entscheidet die Erststimme über die Wahl des Direktkandidaten im Wahlbezirk und allein die Zweitstimme bestimmt die Zahl der Sitze im Parlament, was üblicherweise dazu führt, dass Erststimmen häufiger den großen Parteien mit aussichtsreichen Direktkandidaten gegeben werden. Wer bei einer bayerischen Landtagswahl eine kleinere Partei mit beiden Stimmen wählt, verschenkt seine Erststimme also nicht, da beide Stimmen dieser Partei zu Gute kommen, selbst wenn der entsprechende Wahlkreiskandidat den Einzug in den Landtag nicht schaffen sollte.

Eine weitere Besonderheit findet sich im Kommunalwahlrecht. Zum einen besitzt jeder Wähler genau so viele Stimmen wie Sitze zu vergeben sind; sind also im Gemeinderat bzw. Stadt- oder Kreistag z. B. 45 Sitze zu besetzten, so hat jeder Wähler 45 Stimmen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit des Kumulierens („Häufeln“, mehrere Stimmen können für einen Kandidaten abgegeben werden) und des Panaschierens (Stimmen können auf Kandidaten verschiedener Listen verteilt werden). Am 21. September 2003 wurde per Volksentscheid die Altersgrenze für das passive Wahlrecht von 21 auf 18 abgesenkt.

Bürgerentscheid

In Bayern gibt es zahlreiche direktdemokratische Elemente. Neben Volksbegehren und Volksentscheid auf Landesebene wurde am 1. Oktober 1995 durch einen Volksentscheid die direkte Demokratie auf Kommunalebene eingeführt. Das bayerische Verfassungsgericht hat die Regelungen 1997 zwar verschärft (unter anderem durch Einführung eines Abstimmungsquorums), aber dennoch initiieren die Bayern jährlich rund 100 Bürgerentscheide.

Patenschaft

Am 5. Juni 1954 übernahmen der Freistaat Bayern und die Bayerische Staatsregierung die Patenschaft für die sudetendeutsche Volksgruppe.

Innere Sicherheit

Die bayerische Polizei gilt innerhalb Deutschlands als führend und ist der größte Polizeiverband der Bundesrepublik. Im Jahr 2006 wurden in Bayern 673.682 Straftaten statistisch erfasst. 437.231 Fälle, also 64,9% konnten aufgeklärt werden. Dies stellt die höchste Aufklärungsquote im Bundesgebiet dar. Im Jahr 2006 konnten von der bayerischen Polizei 307.833 Tatverdächtige ermittelt werden. 83.051, also 27% davon waren ausländische Tatverdächtige. Die bayerische Polizei unterhält mit der Polizeihubschrauberstaffel Bayern außerdem die größte Polizeihubschrauberstaffel einer Landespolizei.

Staatswappen, Flagge und Hymne

Hauptartikel: Bayerisches Staatswappen

Das bayerische Staatswappen besteht aus sechs heraldischen Komponenten: Der goldene Löwe, ursprünglich mit der wittelsbachischen Pfalz am Rhein verbunden, steht heute für die Oberpfalz, der „fränkische Rechen“ für die drei fränkischen Bezirke, der blaue Panther für die Altbayern und die drei schwarzen Löwen für Schwaben. Das weiß-blaue Herzschild deutet den Gesamtstaat Bayern an, die Volkskrone bezeichnet nach dem Wegfall der Königskrone die Volkssouveränität.

Der Freistaat Bayern besitzt zwei gleichgestellte Staatsflaggen, die weiß-blau gerautete Flagge und die Flagge mit horizontalen Streifen in den Farben Weiß und Blau. Die Rautenflagge hat immer vom Betrachter aus gesehen links oben (heraldisch rechte, obere Ecke) eine angeschnittene, weiße Raute (auch im Wappen) und mindestens 21 (angeschnittene) Rauten.

Die gleichen weiß-blauen Rauten sind auch in vielen Städte- und Kreiswappen in den Gebieten der historischen Kurpfalz zu finden (auch in den rechtsrheinischen, heute badischen, Gebieten die nie zu Bayern gehörten). Denn auch wenn heute Bayern die weiß-blauen Rauten praktisch für sich beansprucht, so sind es doch ursprünglich die Farben der Familie Wittelsbach, die neben Bayern auch in der Kurpfalz herrschte. (Beispiel: Wappen des Neckar-Odenwald-Kreises)

Verwaltungsgliederung

Eine ausführliche Darstellung der Verwaltungsgliederung seit 1808 ist im Artikel Verwaltungsgliederung Bayerns zu finden.

Regierungsbezirke

Das Staatsgebiet des Freistaates Bayern ist für den Bereich der allgemeinen und inneren Verwaltung in Verwaltungssprengel eingeteilt, welche die Bezeichnung Regierungsbezirke (Kreise) führen. Die Regierungsbezirke werden durch die Regierungen geleitet, denen je ein Regierungspräsident vorsteht, der vom Innenminister ernannt wird. Die Regierungen sind die Mittelbehörden der allgemeinen und inneren Verwaltung und unterstehen dem Staatsministerium des Inneren. Nachstehend sind die Regierungsbezirke sortiert nach dem Amtlichen Gemeindeschlüssel (AGS) und mit den Abkürzungen des Bayerischen Staatsministeriums des Innern:

Die bayerischen Regierungsbezirke

Regierungsbezirk

Hauptstadt

AGS

Abk.

Fläche

Einwohner

(Sep 2005)

E./km²

Oberbayern

München

091

OB

17.529,63 km²

4.232.962

241

Niederbayern

Landshut

092

NB

10.329,91 km²

1.197.631

116

Oberpfalz

Regensburg

093

OPf.

9.691,03 km²

1.090.318

113

Oberfranken

Bayreuth

094

Ofr.

7.231,00 km²

1.103.239

153

Mittelfranken

Ansbach

095

Mfr.

7.244,85 km²

1.708.841

236

Unterfranken

Würzburg

096

Ufr.

8.530,99 km²

1.342.308

157

Schwaben

Augsburg

097

Schw.

9.992,03 km²

1.789.698

179

Bayern

München

70.549,11 km²

12.464.997

177

Bezirke

Geographisch deckungsgleich mit den Regierungsbezirken sind in Bayern die Bezirke gleichen Namens. Anders als die Regierungsbezirke, welche die örtliche Zuständigkeit der Regierungen festlegen, sind die Bezirke kommunale Gebietskörperschaften des öffentlichen Rechts. Der Bezirk ist in Bayern die dritte kommunale Ebene über den Gemeinden (1. Ebene) und Landkreisen (2. Ebene). Sie sind Selbstverwaltungskörperschaften und haben daher demokratisch gewählte Verwaltungsorgane, den Bezirkstag, der alle 5 Jahre von den Wahlberechtigten des Bezirks direkt gewählt wird und einen Bezirkstagspräsidenten, der aus der Mitte des Bezirkstags gewählt wird. Sie können Wappen und Fahnen wie eine Gemeinde oder ein Landkreis haben, was ein staatlicher Regierungsbezirk nicht hat.

Ausklappen

Bezirke im Freistaat Bayern

Oberfranken | Unterfranken | Mittelfranken | Schwaben | Oberpfalz | Oberbayern | Niederbayern

 

Landkreise und kreisfreie Städte

Die sieben Regierungsbezirke unterteilen sich in 71 Landkreise (Bezirke) und 25 kreisfreie Städte (kreisunmittelbare Städte). Die Landkreise und die kreisfreien Städte sind kommunale Gebietskörperschaften mit Selbstverwaltungsrecht. Die Landkreise haben als Verwaltungsorgane den Kreistag und den Landrat. Die kreisfreie Stadt handelt durch den Stadtrat und den Oberbürgermeister. Sowohl der Landrat bzw. der Oberbürgermeister als auch der Kreistag bzw. der Stadtrat werden von den Wahlberechtigten auf die Dauer von 6 Jahren gewählt (süddeutsche Ratsverfassung).

Die Landkreise bilden gleichzeitig Sprengel, welche die örtliche Zuständigkeit der Unterbehörden der allgemeinen und inneren Verwaltung festlegen. Anders als auch der Ebene der Regierungsbezirke hat der Staat hier jedoch keine eigenen inneren Behörden errichtet, sondern bedient sich durch Organleihe des Landrates zur Erfüllung der Aufgaben der staatlichen Verwaltung; der Landrat ist insoweit Kreisverwaltungsbehörde. Bei den kreisfreien Städten ist im Gegensatz dazu eine Vollkommunalisierung gegeben, da ihnen die Aufgaben der unteren staatlichen Verwaltungsbehörde zur selbständigen Erledigung übertragen werden.

Landkreise in Bayern

Die 71 Landkreise des Freistaates Bayern:

1. Aichach-Friedberg (AIC)

2. Altötting (AÖ)

3. Amberg-Sulzbach (AS)

4. Ansbach (AN)

5. Aschaffenburg (AB)

6. Augsburg (A)

7. Bad Kissingen (KG)

8. Bad Tölz-Wolfratshausen (TÖL)

9. Bamberg (BA)

10. Bayreuth (BT)

11. Berchtesgadener Land (BGL)

12. Cham (CHA)

13. Coburg (CO)

14. Dachau (DAH)

15. Deggendorf (DEG)

16. Dillingen an der Donau (DLG)

17. Dingolfing-Landau (DGF)

18. Donau-Ries (DON)

19. Ebersberg (EBE)

20. Eichstätt (EI)

21. Erding (ED)

22. Erlangen-Höchstadt (ERH)

23. Forchheim (FO)

24. Freising (FS)

25. Freyung-Grafenau (FRG)

26. Fürstenfeldbruck (FFB)

27. Fürth (FÜ)

28. Garmisch-Partenkirchen (GAP)

29. Günzburg (GZ)

30. Haßberge (HAS)

31. Hof (HO)

32. Kelheim (KEH)

33. Kitzingen (KT)

34. Kronach (KC)

35. Kulmbach (KU)

36. Landsberg am Lech (LL)

37. Landshut (LA)

38. Lichtenfels (LIF)

39. Lindau (Bodensee) (LI)

40. Main-Spessart (MSP)

41. Miesbach (MB)

42. Miltenberg (MIL)

43. Mühldorf am Inn (MÜ)

44. München (M)

45. Neuburg-Schrobenhausen (ND)

46. Neumarkt in der Oberpfalz (NM)

47. Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (NEA)

48. Neustadt an der Waldnaab (NEW)

49. Neu-Ulm (NU)

50. Nürnberger Land (LAU)

51. Oberallgäu (OA)

52. Ostallgäu (OAL)

53. Passau (PA)

54. Pfaffenhofen an der Ilm (PAF)

55. Regen (REG)

56. Regensburg (R)

57. Rhön-Grabfeld (NES)

58. Rosenheim (RO)

59. Roth (RH)

60. Rottal-Inn (PAN)

61. Schwandorf (SAD)

62. Schweinfurt (SW)

63. Starnberg (STA)

64. Straubing-Bogen (SR)

65. Tirschenreuth (TIR)

66. Traunstein (TS)

67. Unterallgäu (MN)

68. Weilheim-Schongau (WM)

69. Weißenburg-Gunzenhausen (WUG)

70. Wunsiedel im Fichtelgebirge (WUN)

71. Würzburg (WÜ)

Die 25 kreisfreien Städte in Bayern:

1. Amberg (AM)

2. Ansbach (AN)

3. Aschaffenburg (AB)

4. Augsburg (A)

5. Bamberg (BA)

6. Bayreuth (BT)

7. Coburg (CO)

8. Erlangen (ER)

9. Fürth (FÜ)

10. Hof (HO)

11. Ingolstadt (IN)

12. Kaufbeuren (KF)

13. Kempten (Allgäu) (KE)

14. Landshut (LA)

15. Memmingen (MM)

16. München (M)

17. Nürnberg (N)

18. Passau (PA)

19. Regensburg (R)

20. Rosenheim (RO)

21. Schwabach (SC)

22. Schweinfurt (SW)

23. Straubing (SR)

24. Weiden in der Oberpfalz (WEN)

25. Würzburg (WÜ)

Gemeinden

Der Freistaat Bayern besteht aus 2.056 politisch selbständigen Gemeinden sowie 215 gemeindefreien Gebieten (ausmärkischen Gebieten).

Die Gemeinden verteilen sich wie folgt (Stand 1. Oktober 2004):

* 25 kreisfreie Städte

* 28 Große Kreisstädte

* 262 sonstige Städte

* 383 Märkte

* 1.358 sonstige Gemeinden

Von den 2.031 kreisangehörigen Gemeinden sind 991 Mitgliedsgemeinden in 314 Verwaltungsgemeinschaften, 1.040 sind Einheitsgemeinden (Stand 1. Januar 2005).

Änderungen seit dem 1. Januar 2005:

* Erhebung der Gemeinde Postbauer-Heng zum Markt am 17. September 2005

* Erhebung der Stadt Fürstenfeldbruck zur Großen Kreisstadt am 1. Januar 2006

* Erhebung des Marktes Stadtbergen zur Stadt am 12. Mai 2007

Siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden in Bayern, Liste der gemeindefreien Gebiete in Bayern.

Größte Städte

Stadt

Einwohner am

31. Dezember 2000

Einwohner am

30. Juni 2005

München

1.210.223

1.254.300

Nürnberg

488.400

497.254

Augsburg

254.982

262.140

Würzburg

127.966

133.188

Regensburg

125.676

129.175

Ingolstadt

115.722

120.575

Fürth

110.477

113.076

Erlangen

100.778

102.745

Bayreuth

74.153

74.137

Bamberg

69.036

69.934

Aschaffenburg

67.592

68.798

Kempten (Allgäu)

61.389

61.507

Landshut

58.746

60.825

Rosenheim

58.908

60.049

Schweinfurt

54.325

54.351

Neu-Ulm

50.188

51.461

Passau

50.536

50.506

Hof

50.741

48.982

Anmerkung: Außer Neu-Ulm sind alle aufgeführten Städte kreisfrei.

Regionen

Bedeutende historisch gewachsene Regionen in Bayern sind

* Allgäu

* Altmühltal

* Alpenvorland

* Bayerische Alpen

* Bayerischer Wald

* Chiemgau

* Chiemgauer Alpen

* Donaumoos

* Donauried

* Donauries

* Fichtelgebirge

* Franken

* Frankenhöhe

* Frankenwald

* Fränkische Alb

* Fränkische Schweiz

* Gäuboden

* Haßberge

* Holledau

* Inn-Salzach

* Lechfeld

* Oberbayern

* Oberland

* Oberpfälzer Wald

* Rhön

* Rupertiwinkel

* Nördlinger Ries

* Salzburger Kalkalpen

* Spessart

* Steigerwald

Chiemsee mit Fraueninsel

Daneben wurde Bayern von der Regionalplanung in 18 Regionen aufgeteilt, den Planungsregionen in Bayern.

Wirtschaft

Bayern gilt als sehr wirtschaftsstarker und reicher Staat, es hat sich in den letzten Jahrzehnten vom Agrar- zum Technologieland entwickelt. Die wirtschaftlich stärkste Region ist der Großraum München mit Automobilindustrie (BMW, MAN, Knorr-Bremse), IT-Sektor (Siemens, Infineon, Microsoft), Medien und Verlage (Premiere, Kabel Deutschland, Burda Verlag), Rüstungsindustrie (EADS, Krauss-Maffei), Touristik (historische Sehenswürdigkeiten, Museen, Biergärten, Oktoberfest, Kongresse und Messen). Weitere bedeutende Wirtschaftsstandorte in Südbayern sind Augsburg, Ingolstadt und das Bayerische Chemiedreieck zwischen Chiemsee, Inn und Salzach.

In Nordbayern ist die Metropolregion Nürnberg–Fürth–Erlangen der wichtigste Standort. Daneben kann der Raum zwischen Aschaffenburg und Würzburg/Schweinfurt sehr gute Wirtschaftsdaten aufweisen, etwa eine Arbeitslosigkeit von durchschnittlich unter 6??% und eine florierende Wirtschaft.

Manche Grenzregionen sind durch Wettbewerbsvorteile in den Nachbarstaaten einesteils und mangelnde Infrastruktur andernteils von Subventionen abhängig. Speziell der Bayerische Wald hatte zu Zeiten des Kalten Krieges durch seine abseitige Lage im Zonenrandgebiet wenig Standortattraktivität besessen. Zwar fiel nach 1990 dort der Eiserne Vorhang zur CSFR, gleichzeitig wurde aber im wiedervereinigten Deutschland die Zonenrandförderung aufgehoben, und zugleich bot das angrenzende Tschechien – ab 2004 auch EU-Mitglied – oft bessere Investitionsanreize.

Touristisch sind neben München besonders die Regionen um die bayerischen Seen und in den Alpen stark. Die Arbeitslosenquote betrug im Mai 2007 5.3 %. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Bayern einen Index von 128.2 (EU-25:100) (2003).[3] Bayern konnte im Jahr 2006 ein Wirtschaftswachstum von 2.8% verbuchen, dieser Wert liegt genau im Bundesdurchschnitt.

An drei Standorten in Bayern befinden sich Kernkraftwerke, außerdem wird in Garching bei München ein Forschungsreaktor betrieben.

Verkehr

Bayern ist verkehrsmäßig gut erschlossen. Durch Bayern führen unter anderem die Autobahnen A 3, 6, 7, 8, 9 und 70 sowie die seit dem Herbst 2005 fertig gestellte A 71 und die teilweise noch im Bau befindliche A 73, die beide Bayern mit Thüringen verbinden. Sternförmig von München aus führen die A 95 nach Garmisch-Partenkirchen, die A 96 über Memmingen nach Lindau, die A 93 über Regensburg nach Hof und die A 92 über Landshut nach Deggendorf. Südlich verbindet ein Stück der A 93 die A 8 mit der Brenner Autobahn. Seit den 1970ern geplant, bisher aber wegen Streitigkeiten um die Trassenführung nur in Abschnitten fertig gestellt ist die A 94 von München über Altötting nach Passau. Im Süden wird Bayern überdies gerne als Abkürzung im innerösterreichischen Verkehr benutzt, da aufgrund der geographischen Gegebenheiten der Weg durch die Alpen bei weitem länger ist als von Innsbruck über die A 8 oder von Lofer über die B 305 nach Salzburg („Großes“ bzw. „Kleines Deutsches Eck“)

Bayern verfügt ebenfalls über ein dichtes Streckennetz im Eisenbahnverkehr mit zahlreichen Bahnhöfen. Der Münchener Hauptbahnhof – einer der größten in Deutschland – stellt dabei einen wichtigen Knotenpunkt im transeuropäischen Verkehr dar. Die Städte München und Nürnberg verfügen über U-Bahnen sowie S-Bahnen mit einem weiten Einzugsgebiet.

Eines der größten europäischen Drehkreuze für den Flugverkehr ist der Flughafen München Franz Josef Strauß. Ein weiterer internationaler Verkehrsflughafen befindet sich in Nürnberg, überdies gibt es zahlreiche Verkehrslandeplätze. Die meisten Binnenschifffahrten finden auf der Donau, dem Main sowie auf dem Main-Donau-Kanal statt. Hierfür gibt es zahlreiche Güterhäfen.

Sehenswürdigkeiten

Bayern kann auf eine über 1000 Jahre alte Kultur- und Geistesgeschichte zurückblicken. Laut Art. 3 der Verfassung des Freistaates Bayern ist Bayern ein Kulturstaat. Der Freistaat fördert in seinem Haushalt 2003 Kunst und Kultur mit jährlich über 500 Mio. €, zusätzlich kommen erhebliche Leistungen der bayerischen Kommunen und privater Träger hinzu.

Museen

Bayern ist mit über 1.150 Museen das museumsreichste Land der Bundesrepublik, wozu auch Sammlungen, Schlösser, Gärten und private Sammlungen gehören. Zu den größten und bekanntesten gehören:

* Alte Pinakothek, München

* Neue Pinakothek, München

* Pinakothek der Moderne, München

* Deutsches Museum, München

* Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg

* Fränkisches Freilandmuseum, Bad Windsheim

* Maximilianmuseum, Augsburg

* Jüdisches Museum Franken, Fürth & Schnaittach

* Neues Museum, Nürnberg

* Museum der Phantasie, Bernried

* Museum Georg Schäfer, Schweinfurt

* Künstlerhaus Marktoberdorf, Marktoberdorf

siehe auch: Museen in Bayern

Zoologische Gärten, Tierparks

* Niederbayrischer Vogelpark Abensberg

* Zoo Augsburg

* Tierpark Röhrensee, Bayreuth

* Zoologischer Garten Hof

* Tiergehege am Baggersee, Ingolstadt

* Kleinzoo Wasserstern, Ingolstadt

* Tierpark Hellabrunn, München

* Tiergarten Nürnberg

* Wildpark Poing

* Reptilienzoo Regensburg

* Wildpark an den Eichen, Schweinfurt

* Tiergarten Straubing

* Jura-Zoo, Neumarkt in der Oberpfalz

Kultur

Theater, Schauspiel und Oper

Bayern verfügt über vier staatliche und 18 kommunale Theater mit eigenen Ensembles sowie eine Vielzahl privater Bühnen und freier Gruppen. Als letzte große Neugründung ging 2004 aus den Städtischen Bühnen Nürnberg das Staatstheater Nürnberg hervor. Insgesamt gibt es 35 feste Schauspiel-, Opern- und Operettenbühnen, 41 Freilicht- und Festspielunternehmen und 17 Puppentheater mit mehr als 14.000 Vorstellungen und über 4,8 Millionen Zuschauern jährlich. Unter diesen Bühnen befinden sich so renommierte Häuser wie:

* Bayerische Staatsoper im Nationaltheater München

* Bayerisches Staatsschauspiel im Residenztheater München

* Bayerisches Staatsballett im Nationaltheater München

* Staatstheater am Gärtnerplatz, München

* Staatstheater Nürnberg

* Stadttheater Fürth

* Markgrafentheater Erlangen

* Mainfranken-Theater Würzburg

* Stadttheater Augsburg

* Landestheater Coburg

* Stadttheater Regensburg

* Südostbayerisches Städtetheater (Landshut, Passau, Straubing)

* sowie eine große Zahl privater und freier Bühnen, Boulevardtheater, Kabaretts und Experimentierbühnen.

Münchner Nationaltheater

Musik

Das Richard-Wagner-Festspielhaus auf dem Grünen Hügel in Bayreuth

Bayern ist nicht nur das Land der traditionellen Volksmusik, der Jodler und Schuhplattler, sondern auch die Heimat bekannter Komponisten wie

* Max Reger

* Carl Orff

* Wilfried Hiller

* Richard Strauss

* Christoph Willibald Gluck

Die Regensburger Domspatzen, die Augsburger Domsingknaben, der Tölzer Knabenchor, aber auch der Windsbacher Knabenchor sind ebenfalls Repräsentanten des Freistaates in der ganzen Welt.

Zu den besten in Bayern beheimateten klassischen Orchestern zählen

* die Münchner Philharmoniker

* das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

* die Bamberger Symphoniker, Bayerische Staatsphilharmonie

* das Bayerisches Staatsorchester am Nationaltheater

* die Bayerische Kammerphilharmonie, Augsburg

* die Münchner Symphoniker

* das Münchner Kammerorchester

* die Nürnberger Philharmoniker am Staatstheater Nürnberg

* die Nürnberger Symphoniker

* die Hofer Symphoniker

* das Philharmonische Orchester Bad Reichenhall

* und das Kammerorchester Schloss Werneck

Unter den Musikfestspielen herausragend sind die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth und die Münchner Opernfestspiele. Ein weiteres Highlight in der Musikszene sind die Veranstaltungen, die in Regensburg seit mehreren Jahren unter dem Protektorat von Gloria von Thurn und Taxis gegeben werden. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Besucher stetig an. Ebenfalls beachtenswert ist der Münchner Kaiserball sowie der Nürnberger Opernball.

Universitäten

* Universität Augsburg

* Otto-Friedrich-Universität Bamberg

* Universität Bayreuth

* Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

* Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

* Ludwig-Maximilians-Universität München

* Technische Universität München

* Ukrainische Freie Universität München

* Universität der Bundeswehr München

* Universität Passau

* Universität Regensburg

* Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Küche

Durch das Nebeneinander der zwei bayerischen Stämme Altbaiern und Franken, dazu kulturelle Teile von Schwaben, ist die bayerische Küche sehr vielfältig. Auch wenn die bayerische Küche deutlich mehr bietet als deftige und rustikale Spezialitäten, so sind es dennoch besonders diese Gerichte, die weit über die bayerischen Landesgrenzen hinweg bekannt geworden sind:

* Schweinsbraten, Schweinshaxe, Schäufele (Schweineschulter), Kalbshaxe, Spanferkel

* Semmelknödel, Kartoffelknödel, Leberknödel(suppe)

* Sauerkraut, Kohlroulade, Krautwickel, Krautspätzle, Krautkrapfen

* Leberspätzle(suppe), Speckknödel(suppe), Pfannkuchensuppe(Flädlesuppe)

* Weißwurst, Wollwurst, Stockwurst, Regensburger, Nürnberger Rostbratwurst, Blaue Zipfel

* Apfelstrudel, Topfenstrudel, Kaiserschmarrn, Dampfnudeln, Rohrnudeln, Schmalznudeln, Bayerisch Creme

* Bayrischer Kartoffelsalat, Bayrischer Wurstsalat

* Obazda oder fränkisch: Grupfter

* Leberkäse

* Schwaben und Allgäu: Kässpatzen

Kartenspieltradition

Siehe: Schafkopf

Industriekultur

Mit der Maxhütte (Sulzbach-Rosenberg) verfügt Bayern zur Zeit noch über eines der bedeutendsten Industriedenkmale Europas. Die technik- und architekturhistorisch einmalige Anlage wird derzeit trotz bestehenden Denkmalschutzes abgerissen.

Sport

Fußball

Überregionale bis internationale Bekanntheit erreichen die Teams der 1. Bundesliga, der FC Bayern München und der 1. FC Nürnberg. Der TSV 1860 München spielt als ehemaliger Erstligist momentan ebenso in der 2. Bundesliga wie die SpVgg Greuther Fürth und der FC Augsburg.

Handball

Der TV Großwallstadt spielt in der 1. Handball-Bundesliga. Heimat des TV Großwallstadt ist der Landkreis Miltenberg. Bekannt, wenn auch nicht mehr erstklassig, sind die Münchener Vereine TSV Milbertshofen und MTSV Schwabing. In dieser Disziplin findet jährlich in der Münchener Olympiahalle der DHB-Supercup statt.

Basketball

Im Damen-Basketball konnte die in der 1. Bundesliga spielende Mannschaft des TSV Wasserburg in den Jahren 2004 bis 2007 den Deutschen Meistertitel erringen und wurde zudem 2005-2007 Deutscher Pokalsieger.

Volleyball

Teams des SV Lohhof und des TSV Unterhaching sind erstklassig

Korbball

Korbball wird vor allem im nördlichen Freistaat gespielt. Wichtige Zentren sind Schweinfurt, Aschaffenburg und Coburg.

Turnen

In zahlreichen Vereinen kann man auch das Turnen erlernen. Viele Turnvereine haben in Bayern eine lange Tradition. Das Landesleistungszentrum war in Nürnberg, wurde aber mit dem Bundesleistungszentrum in Frankfurt am Main zusammengelegt. Turnen galt in den 1880er-Jahren, aber auch nach dem Ersten Weltkrieg als Ausgleich für Frauen jeglicher Schichtung. Besondere Zentren sind Augsburg, Würzburg, Schweinfurt, Nürnberg, aber auch Landshut, Passau und Rosenheim. Bayerische Tunerinnen belegten in den 1920er-Jahren oftmals weltweit Spitzenplätze.[4]

Tennis

Jedes Jahr findet in München ein großes Tennistunier statt, das von BMW gesponsert wird: Die BMW Open. Sie gelten als Eingangstor für spätere Karrieren. Namhafte Tennisspielerinnen und Tennisspieler, nicht nur aus Deutschland, sondern von der ganzen Welt, reisen dorthin, um wichtige ATP-Punkte mitzunehmen. Weibliche Tennisspielerinnen nehmen an den WTA-Wettkämpfen teil. Ein Repräsentant bayerischer Tennisspieler ist David Prinosil aus der oberpfälzischen Stadt Amberg.

Bergsteiger

Nicht zuletzt durch den Dokumentarfilm Am Limit wurden die Sportkletterer Thomas und Alexander Huber einem größeren Publikum ein Begriff. Auch früher waren Bayern unter den weltbesten Gipfelstürmern, unter anderen Johann Grill, Josef Enzensperger, Otto Herzog oder Toni Schmid.

Wintersport

Speziell im alpinen Raum hat der Wintersport eine traditionell große Bedeutung:

Alpiner Skisport

Günstige Bedingungen für Ski-Rennlauf finden sich in den Bayerischen Alpen. Die herausragenden Vertreter dieser Sportart sind Mirl Buchner, Heidi Biebl, Rosi Mittermaier, Marina Kiehl, Christa Kinshofer, Martina Ertl, Hilde Gerg, Franz Pfnür und Markus Wasmeier.

Nordischer Skisport

Aus dem Biathlon-Bundesleistungszentrum in Ruhpolding gingen zahlreiche Gewinner internationaler Wettbewerbe hervor, die bekanntesten unter ihnen sind Fritz Fischer, Michael Greis, Uschi Disl und Martina Glagow. Im Langlauf erreichten Tobias Angerer und Evi Sachenbacher-Stehle bedeutende Resultate.

Eishockey

Bekannte Vereine sind bzw. waren die Ice Tigers Nürnberg, ERC Ingolstadt, Augsburger Panther, München Barons, EC Hedos München, SB Rosenheim, EV Füssen, SC Riessersee, EC Bad Tölz, EV Landshut und die Straubing Tigers.

Weitere bekannte Wintersportler aus Bayern sind Georg Hackl (Rodeln), Anni Friesinger (Eisschnelllauf) und Rudi Lochner (Bob).

Brauchtumssportarten

Im sehr traditionsbewussten Bayern haben sich auch einige bisweilen kurios anmutende Sportarten erhalten, die trotzdem in organisierten Ligen betrieben werden. Dazu zählen etwa Fingerhakeln und Eisstockschießen. Auch das Sautrogrennen gehört zu den bayerischen Brauchtumssportarten. Besondere Beliebtheit erfreut sich diese Sportart im Süden Bayerns an den Flüssen Donau, Iller, Isar und Lech.

Religion

Bayern gilt allgemein als katholisches Land. In Teilen Frankens sind die Protestanten jedoch in der Mehrheit, was auf die frühere Herrschaft der protestantischen Hohenzollern (Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth) zurückzuführen ist. Der Anteil der Katholiken und Protestanten hat sich in den letzten Jahren verringert. Dieser Trend ist auch in anderen Bundesländern zu beobachten.

Jüdische Gemeinden gab es bis zum 19. Jahrhundert vor allem in ländlichen Gebieten Frankens und Schwabens sowie den freien Reichsstädten wie z. B. in Nürnberg und Regensburg. Im wittelsbachischen Altbayern gab es so gut wie keine Juden, seit der Judenemanzipation aber zunehmend in bayerischen Städten. Von fast 200 jüdischen Gemeinden vor dem Holocaust existieren heute in Bayern noch bzw. wieder 12 Gemeinden.

Verteilung der Religionszugehörigkeit:

1840 [5] *

1900 [5] *

1933 [5] *

1950 [5]

1970 [6]

2004 [6]

Römisch-katholisch

71,1 %

70,5 %

70,0 %

71,9 %

70,4 %

57,8 %

Evangelisch

27,4 %

28,3 %

28,7 %

26,5 %

25,2 %

21,8 %

Muslimisch

-

-

-

-

0,9 %

2,2 %

Jüdisch

1,4 %

0,9 %

0,5 %

0,1 %

0,1 %

0,1 %

andere Konfessionen

und Konfessionslose

0,1 %

0,3 %

0,8 %

1,5 %

3,4 %

18,1 %

* Inklusive der Pfalz

Siehe auch: Liste bayerischer Klöster

Stämme

Das bayerische Volk setzt sich aus vier staatlich anerkannten Stämmen zusammen: Zu den drei alten Stämmen, den Altbayern (Baiern), Franken und Schwaben, kamen nach 1945 über zwei Millionen Flüchtlinge und Heimatvertriebene, vor allem Sudetendeutsche. Auch Sinti und Jenische haben eine, staatlich bisher nicht anerkannte, sehr lange Tradition in Bayern.

Bekannt ist vor allem der lange Streit zwischen den Franken und den Altbayern um die angebliche Ungleichbehandlung der Franken durch die Bayern. So liegen viele, aber nicht nur fränkische, Kulturgüter in München und nicht in ihren Ursprungsorten. Eine Rückführung ist teilweise aus Gründen des Erhalts der Kulturgüter nicht mehr möglich. Der Streit gipfelt regelmäßig in der Forderung, dass Franken ein eigenes Land werden solle. Bei der letzten Landtagswahl gab es auch den ersten Versuch einer fränkischen Partei. Dies scheiterte jedoch auf Grund von rechtlichen Schwierigkeiten.

Sprache

Amts- und Verkehrssprache ist Deutsch. Zahlreiche weitere Sprachen werden von jenen gesprochen, die aus anderen Sprachregionen kommen bzw. den entsprechenden Migrationshintergrund haben.

Dialekt

Die angestammten Dialekte lassen sich drei großen Dialektfamilien zuordnen:

* Bairisch: in der Südosthälfte des Landes (Nord- und Mittelbairisch, am Rand zu Tirol auch Südbairisch).

* Fränkisch: von etwa 3 Millionen im Norden und Nordwesten (Ostfränkisch und Rheinfränkisch).

* Alemannisch: von 2 Millionen im Westen und Südwesten (Schwäbisch und Niederalemannisch).

Zwischen diesen drei Mundarträumen bestehen nicht zu unterschätzende Übergangsgebiete, die sich nicht widerspruchslos einem dieser Gebiete zuordnen lassen. Es existieren bairisch-fränkische (u. a. Nürnberg und Umgebung), bairisch-schwäbische (u. a. Lechrain) und schwäbisch-fränkische (Gebiet um Dinkelsbühl und Hesselberggebiet) Übergangsgebiete, in manchen Orten sogar bairisch-schwäbisch-fränkische Mischdialekte (z. B. Treuchtlingen, Eichstätt).

Die Dialekte sind bei den Einheimischen, besonders außerhalb der großen Städte, sehr verbreitet. Eine Verschriftlichung der Mundart wie in der Schweiz oder in Luxemburg steht aber nicht zur Debatte.

Zahlreiche weitere deutsche und nichtdeutsche Dialekte werden von jenen gesprochen, die aus anderen Dialekt- oder Sprachregionen kommen.

Siehe auch: Dialekte in Bayern, Grenzorte des alemannischen Dialektraums.

Sonstiges

Als weibliche Symbolgestalt Bayerns gilt die Bavaria.

Viele bairische Vornamen haben sich bis heute erhalten.

Literatur

* Max Spindler (Hrsg.), Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas, München, 1969

* Max Spindler (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte, München, 1971-1975 (4 Bände)

* Wilhelm Volkert, Richard Bauer: Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte: 1799-1980, München, 1983 ISBN 3-406-09669-7

* Peter Claus Hartmann: Bayerns Weg in die Gegenwart. Vom Stammesherzogtum zum Freistaat heute, 2. Auflage Regensburg 2004, ISBN 3-7917-1875-4

* Fritz Koller, Hermann Rumschöttel: Bayern und Salzburg im 19. und 20. Jahrhundert, vom Salzachkreis zur EUregio, Samson 2006, ISBN 3-921635-98-5

* Bayerisches Jahrbuch, 86. Jahrgang, K. G. Saur Verlag, München 2007, XIII, 611 S., ISBN 978-3-598-23666-2; ISBN 3-598-23666-2; auch CD-ROM Ausgabe: ISBN 978-598-23667-9; ISBN 3-598-23667-0 (wichtiges Nachschlagewerk mit Informationen zu mehr als 7.000 Institutionen und ca. 12.500 Personen)

* Zehn-Jahres-Bericht bayerischer Bürgerbegehren und Bürgerentscheide (deutsche und englische Version verfügbar)

* Links zum Thema Bayern im Open Directory Project

* Kultur- und Brauchtumskalender für Bayern und Süddeutschland

Quellenangaben

1. ? Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Genesis Datenbank

2. ? Informationen der Region Westkap über die Beziehungen zu Bayern

3. ? Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[1]

4. ? Hans Fischer, Die Geschichte des Turnens in Bayern, eine historische Begegnung. Berlin/München 1934. 3. Auflage 1958.

5. ? a b c d Historisches Lexikon Bayern [2]

6. ? a b Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid)[3]

Quelle:www.wikipedia.de

Skischule

Skischulen (bzw. Schischulen in Österreich und der Schweiz) sind Klein- oder Mittelbetriebe, die Kurse zum Erlernen oder Verfeinern der Skilauf-Technik und von verwandten Wintersportarten anbieten. Die wichtigsten Angebote umfassen Grundkurse und Fortgeschrittenenkurse für

* Ski Alpin - im Regelfall nach der jeweils modernsten Fahr- und Lehrmethode

* Skilanglauf

* Snowboarden

* und vereinzelt Grundkurse für Schneeschuh-Wandern, Skitouren und Kurzski-Techniken.

Kursarten und Lehrpläne

Fast alle Schischulen bieten auch mehrere Kurse für Kinder verschiedenen Alters und Könnens an, sowie die Organisation von Schikursen für Schulklassen. Viele Schulen bieten auch den Verleih von Skiern und Skischuhen an oder kooperieren mit einem entsprechenden Verleih am Ort. Neben privaten Schulen gibt es auch von alpinen Vereinen (z.B. dem DAV betriebene Kurszentren sowie öffentlich geförderte Schischulen, wie etwa die an Bundes- und Landessportschulen.

Skischulen in Bodenmais: Koller Weinberger Outdoor and more

In den Alpenländern mit ihren etwa 30-50 Millionen Schifahrern sind alle Schischulen einer strengen Qualitätskontrolle unterworfen, die neben dem Lehrprogramm und der Ausbildung der Skilehrer auch verschiedene Sicherheitsaspekte und die 10 FIS-Regeln umfasst. Zur Weiterentwicklung der Fahrtechniken, Lehrmethoden und neuen Trends tragen die Erfahrungen im Rennsport entscheidend bei.

Skischulen in Bodenmais: Koller Weinberger Outdoor and more

Als Beispiel für einen verbindlichen Lehrplan möge Österreich dienen, wo alljährlich 9-10 Millionen Schifahrer unterwegs sind. Hier wird der aktuelle "Skilehrplan" von allen Landesskilehrerverbänden gemeinsam getragen, wodurch alle Schischulen ihre Kunden in Theorie und Praxis auf Grundlage desselben Informationsstandes unterrichten können. Dieser Skilehrplan ist möglichst kurz und einfach konzipiert, um für die Lernenden leicht umsetzbar zu sein (siehe 2.Weblink). Nach der vorbereitenden Grundstufe (Standsicherheit, Sturztechnik, Schneepflug usw.) wird heute zügig auf das Lehrziel Schnittschwung (engl. carving) hingearbeitet. Für Kinder und Jugend sind mit den "Shortcarvern" (neue Kurzgleiter mit 80-100 cm) besonders schnelle Lehrwege möglich, bis im nun schon klassischen Schnittschwung/Carving gut gesteuertes Kurvenfahren, Gleiten und Tempokontrolle erreicht wird.

Skischulen in Bodenmais: Koller Weinberger Outdoor and more

Zu den früher gelehrten alpinen Fahrtechniken gehören u.a. Telemarken, die "Beinspieltechnik" der 1950er Jahre, der Stemmbogen, Stemm- und Parallelschwung, Jetschwung und Wedeln (Kurzschwung).

Skischulen in Bodenmais: Koller Weinberger Outdoor and more

Quelle: www.wikipedia.de